Schulwegeplanung – mehr Sicherheit für Kinder

24.03.2025 | Nach rund einem Jahr intensiver Zusammenarbeit ist die Schulwegeplanung für alle Radolfzeller Schulen nun abgeschlossen. 

Sie freuen sich über die neuen Pläne der Schulwege (v.l.): Frank Matthes, Abteilungsleiter Verkehrswesen, Brigitte Reichmann, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Jugend und Sport, Antje Groll, Vorsitzende des GEB Schulen und Norbert Schaible, Rektor der Teggingerschule. Bild: Stadtverwaltung
Nach rund einem Jahr intensiver Zusammenarbeit ist die Schulwegeplanung für alle Radolfzeller Grund- und weiterführenden Schulen nun abgeschlossen. Ende 2024 wurde das Projekt, das gemeinsam mit Schulen, Eltern, der Straßenverkehrsbehörde und einem Planungsbüro umgesetzt wurde, erfolgreich beendet.
 
Fuß- und Radwege für einen sicheren Schulweg
Mit dem Erlass „Sicherer Schulweg" sieht das Innenministerium Baden-Württemberg vor, Pläne für Geh- und Radwege zu den Schulen zu erstellen. „Schulwegpläne sollen eine Hilfestellung für Eltern sein und sind pädagogisch sinnvoll. Die Kinder werden unterstützt, mehr Sicherheit und Selbstvertrauen im Straßenverkehr zu bekommen", betont Brigitte Reichmann, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Jugend und Sport.
 
Während für die Grundschulen sichere Fußwege geplant wurden, umfasst die Planung der weiterführenden Schulen zusätzlich Radwege. Besonders kritische Stellen auf den Schulwegen wurden in den Plänen markiert – teilweise mit konkreten Handlungsempfehlungen. Neu an diesem Projekt ist die Einbindung eines Planungsbüros, das neben der fachlichen Unterstützung auch auf eine einheitliche Optik der Pläne geachtet hat. Die Kosten von rund 100.000 Euro wurden zur Hälfte vom Land Baden-Württemberg bezuschusst.
 
Eltern als wichtige Partner
Der Schulweg ist immer individuell, daher wird Eltern empfohlen, diesen vorab mit ihrem Kind zu üben. „Problemstellen auf den Schulwegen werden oft gemeinsam mit den Eltern besprochen. Die nehmen die Hilfestellung der Stadt gerne an und sind froh über die Zusammenarbeit", berichtet Antje Groll, Vorsitzende des Gesamtelternbeirats (GEB) Schulen. „Schon bei der Schulanmeldung werden Eltern gebeten, auf die Eltern-Taxis zu verzichten", so Groll. Denn der eigenständige Weg zu Schule würde die Kinder in der Verkehrserziehung fördern.
 
„Den komplett sicheren Schulweg gibt es nicht, aber die Pläne sind eine gute Hilfestellung", erklärt Frank Matthes, Leiter der Abteilung Verkehrswesen. „Die Arbeit für uns in der Straßenverkehrsbehörde geht jetzt erst richtig los. Vom Planungsbüro haben wir viele Anregungen und Verbesserungsvorschläge erhalten", so Matthes.
 
An der Ratoldus-Gemeinschaftsschule wurden bereits Verbesserungen vorgenommen: Damit Kinder beim Überqueren der Straße nicht zwischen parkenden Autos übersehen werden, wurden die Übergänge vorgezogen. So stehen die Schülerinnen und Schüler in einem geschützten Bereich am Fahrbahnrand. Zudem wurde an der Teggingerschule der Zebrastreifen aus der Flucht des Eingangsbereichs auf die Seite verlegt.
 
Wenige Unfälle – aber weiterhin Handlungsbedarf
Die Stadt Radolfzell kann insgesamt auf eine positive Bilanz blicken: In den letzten fünf Jahren gab es acht Schulwegunfälle, bei denen glücklicherweise niemand schwer verletzt wurde. Trotzdem bleibt der Schulweg ein zentrales Thema.
 
Auch die Schulen selbst setzen auf Verkehrserziehung. „Der Bildungsplan sieht die Verkehrserziehung bereits ab der ersten Klasse vor. Mit dem Fahrrad dürfen die Kinder erst zur Schule fahren, wenn sie in der dritten oder vierten Klasse ihren Fahrradführerschein bestanden haben", erklärt Norbert Schaible, Rektor der Teggingerschule.
  Auf der Webseite der jeweiligen Schule stehen die Pläne zum Download bereit. Ein weiterer Pluspunkt: Das Lesen und Besprechen der Karten fördert auch gleichzeitig das räumliche Denken der Kinder.
 
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