Der Wettbewerb
Bevor der Wettbewerb ausgeschrieben werden konnte, musste ein Raumprogramm erarbeitet und eine Machbarkeitsstudie durchgeführt werden, erläuterte Angelique Augenstein, Leiterin des Dezernats für Nachhaltige Stadtentwicklung und Mobilität. Im Inneren des neuen Dorfgemeinschaftshauses soll ein großer Saal mit einer Bühne unterkommen, zusätzlich eine Küche und ein Probenraum für die Musiker des Musikvereins. Auf dem Areal sollen zusätzlich die Ortsverwaltung und die Bibliothek Platz finden. Für den Wettbewerb interessierten sich anfänglich 80 Büros. Sieben qualifizierte Büros wurden vom Preisgericht gesetzt. 14 Büros wurden dazu gelost. 18 der 21 gewählten Büros reichten schließlich detaillierte Entwürfe ein. „Es war eine spannende Aufgabe für Architekten und Landschaftsarchitekten“, erklärte Augenstein, „denn es galt, eine gute Mitte zu finden zwischen der Bebauung der zur Verfügung stehenden Fläche und einer Freifläche, die genügend Platz für Außenveranstaltungen bietet.“ Ein Preisgericht, das sich aus Fraktionsvertretern, aus Fachpersonal des Baudezernats und beratenden Kollegen sowie aus Fachpreisrichtern, die nicht aus der Region kommen, zusammensetzte, beurteilte die Arbeiten. In Bezug auf den ersten Platz herrschte Einstimmigkeit, so Augenstein: „Es gab lange und intensive Diskussionen. Aber beim ersten Preis waren wir uns alle einig.“
Die drei besten Entwürfe
Der erste Preis sei ein mutiger Entwurf, äußerte die Dezernatsleiterin weiter. Thomas Nöken, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung und Baurecht erläuterte die Besonderheiten und Unterschiede der Entwürfe: „In dem Entwurf, der den ersten Preis erhalten hat, rückt der moderne Neubau des Dorfgemeinschaftshauses sehr nah an das bestehende historische Stallgebäude in der Fritz-Kleiner-Straße heran, ist jedoch durch eine klare Linie, einen parallel verlaufenden Zwischenraum von ihm getrennt. Der Entwurf besticht durch kurze Wege zwischen dem neuen und dem historischen Gebäude.“ Ein großer Gewinn sei außerdem die Freifläche, die so gestaltet ist, dass sich keine toten Räume ergeben, sondern einen durchgängigen großen Platz auch zur gegenüberliegenden Häuserfront ermöglicht. Das Milchhäusle könne gemäß dem Entwurf als Lager genutzt werden oder komme später auch für eine andere Nutzung in Frage. Der zweite und dritte Platz sehen jeweils ein dem historischen Gebäude gegenüberliegenden Neubau vor. Während der zweite Entwurf den Proberaum des Musikvereins im Untergeschoss vorsieht, weist der dritte Entwurf einen großen Baukörper mit einer Firsthöhe, welche das denkmalgeschützte Gebäude in der Fritz-Kleiner-Straße 3 überragt, auf.
In einem Vergabeverfahren geht es im nächsten Schritt um Details, Materialien und Kosten. Diese Informationen werden dann dem Ortschaftsrat und den Gremien der Stadt vorgestellt. Mit einem Baubeschluss kann voraussichtlich Ende 2025 gerechnet werden. Nach den Ausschreibungen und Vergaben könnte es Ende 2026 zum Baustart kommen.