Das Hausherrenfest in Radolfzell

Theopont, Senesius und Zeno – die drei Radolfzeller Hausherren sind die Namensgeber für die höchsten Feiertage der Stadt. 

Ursprünglich rein christlicher Natur, hat sich das alljährlich am dritten Sonntag im Juli stattfindende Hausherrenfest über die Zeit zu einem Fest mit vielen weltlichen Aspekten entwickelt.

Zahlreiche Vereine organisieren bei dieser Veranstaltung gemeinsam mit dem Kulturbüro der Stadt Radolfzell ein buntes Programm für Jung und Alt. So locken Konzerte, Kinderprogramm und kulinarische Köstlichkeiten Jahr um Jahr zahlreiche Menschen ans Radolfzeller Bodenseeufer.

Ein Höhepunkt ist die Mooser Wasserprozession. Mit Blumenkränzen geschmückte Boote kommen frühmorgens über den Bodensee gerudert und werden in Radolfzell von Hunderten Menschen empfangen.

 

Die Mooser Wasserprozession

Untrennbar verbunden mit dem Hausherrenmontag ist die Mooser Wasserprozession. Ursprung der Bedeutung der Mooser Wasserprozession stehen in engem Zusammenhang mit der Geschichte als Wallfahrtsort. Einer der Gründe für den Zustrom vieler Wallfahrer war die trostlose Situation der ländlichen Bevölkerung. Hinzu kamen weitere Plagen wie eine große Viehseuche. 

 

Gegenwart

Mit geschmückten Booten kommen in den frühen Morgenstunden des Hausherren-Montags die Pilger über den See, angeführt von dem Boot mit den geistlichen und weltlichen Würdenträgern der Gemeinde. Am See werden sie von den Repräsentanten der Stadt Radolfzell, der örtlichen Geistlichkeit, der Trachtengruppe und der Stadtkapelle empfangen und in feierlicher Prozession in das Münster geleitet. Dort folgt das feierliche Mooser Amt. 

 

Geschichte der Mooser Wasserprozession

„Es war zu Beginn der napoleonischen Kriege, kurz nach der französischen Revolution, als sich zu den Drangsalen der Zeit noch eine besondere Plage gesellte. Eine Rinderpest ungeheuren Ausmaßes ließ binnen weniger Tage die gesamten Viehbestände verenden." In ihrer großen Not nahm die bäuerliche Bevölkerung Zuflucht zu Gebet und Opfer.

Anno 1797: „Nach dem im vorigen Jahr eine greßliche Viehseuche bald allgemein wurde und in Gajenhofen größten Schaden verursachte, verlobten sich hierortige Pfarrgemeinden, alljährlich ... eine Prozession nach Radolfzell zu den h. h. Hausherren anzustellen, und ... ist besagt verlobte Prozession im erwähnten Jahr 1797 das erste Mal abgehalten worden."

Nach dem Erlöschen der Viehseuche wurde dieses Gelübde von den Bürgern der gegenüberliegenden Gemeinde Moos bis in unserer Zeit weitergepflegt.