Medienelternabend im Milchwerk

11.03.2025 | Viele Eltern fragen sich, wie sie mit dem Medienkonsum ihrer Kinder umgehen sollen. Um Eltern Hilfestellung zu geben, organisiert die Schulsozialarbeit in Zusammenarbeit mit dem Präventionsrat einen kostenfreien Elternmedienabend. 

Die Schulsozialarbeiter der Stadt Radolfzell stehen mit Handys in der Hand vor dem Milchwerk.
Das Team der Schulsozialarbeit lädt in Kooperation mit dem Präventionsrat zu einem kostenlosen Medienelternabend im Milchwerk ein (v.l.): Eva-Maria Beller, Leiterin der Abteilung Kinder und Jugend, Schulsozialarbeiterin Deborah Trommer, Susann Göhler-Krekosch, Vorsitzende des Präventionsrats sowie die Teamleitung der Schulsozialarbeit, Dagmar Beck und Arno Bone. Bild: Stadtverwaltung
Für Kinder geht eine große Faszination von Medien aus. Das stellt Eltern nicht selten vor Fragen. Ab welchem Alter sollten Kinder ein Smartphone bekommen? Was machen sie in der Online-Welt? Welche Messenger-Dienste nutzen sie? Warum verbringen sie so viel Zeit am Handy? Wovor muss man sie schützen? Um Eltern Hilfestellung zu diesem Thema zu geben, organisiert die Schulsozialarbeit in Zusammenarbeit mit dem Präventionsrat einen kostenfreien Elternmedienabend. Thorsten Rees, Leiter des Kreismedienzentrums Konstanz, wird Eltern auf eine Reise in die Medienwelt ihrer Kinder mitnehmen sowie wertvolle Informationen und praxisnahe Tipps für die Nutzung von Medien geben.
 
Extreme meiden
Schulsozialarbeiter beobachten, dass in Bezug auf den Umgang mit Medien bei vielen Eltern Unsicherheiten bestehen, was teils zu extremen Einstellungen führt. Dagmar Beck, die gemeinsam mit Arno Bone das Team der Schulsozialarbeit leitet, berichtet: „Wir sehen, dass der Umgang mit den Medien einerseits sehr locker gehandhabt wird. Einige Eltern lassen ihren Kindern freie Hand, was die Nutzung des Smartphones angeht und kümmern sich nicht weiter darum. Andere Eltern wiederum regulieren die Nutzung so stark, dass beinahe jeglicher Umgang mit den Medien verboten wird." Beide Einstellungen führten allerdings nicht dazu, dass Kinder und Jugendliche einen verantwortungsvollen Umgang mit den Medien lernen. „Nichts ist so wichtig, wie ein Gleichgewicht zwischen dem begründeten Verbot und einem vertrauensvollen Zulassen", betont Thorsten Rees. Kinder wünschten sich außerdem durchaus Begleitung in der Medienwelt, so der Experte. Ebenso wie Eltern ihre Kinder anleiten und vor Gefahren schützen, wenn sie Neues lernen, sollten sie auch beim Einstieg in die Medienwelt verfahren. Arno Bone wählt dafür einen anschaulichen Vergleich: „Wenn man mit seinen Kindern eine Wanderung unternimmt, achtet man darauf, dass sie die richtige Kleidung und passende Schuhe tragen. Vielleicht macht man sie auch auf Tafeln oder gefährliche Wegstrecken aufmerksam. Ebenso sollten Eltern ihre Kinder in der digitalen Welt an die Hand nehmen."
 
Wie Eltern sich einbringen können
Um einen verantwortungsvollen Umgang mit den Medien zu finden, ginge es in erster Linie darum, zwei Faktoren im Blick zu behalten, fährt Bone fort. Zum einen sollte man den Inhalt kennen, mit dem das Kind sich auf dem Smartphone beschäftigt. Das setze natürlich voraus, dass Eltern sich mit der digitalen Lebenswelt ihrer Kinder auseinandersetzen. Nur dann wüssten sie, was ihren Kindern begegnet, welchen Risiken sie ausgesetzt sind und wie sie davor geschützt werden können. Zum anderen spiele die Zeit, die am Handy verbracht wird, eine Rolle. Susann Göhler-Krekosch, Vorsitzende des Präventionsrats, erwähnt in diesem Zusammenhang den Suchtfaktor, der von Medien ausgehen könne. Hilfreich findet sie, Kindern und Jugendlichen auch andere Beschäftigungen wie Sport anzubieten.
 
Medienbildung – eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Bereits in Grundschulen lernen viele Kinder den Umgang mit Tablets und dem Internet. „Wir fördern die Medienkompetenz der Kinder schon früh", erläutert Deborah Trommer, Schulsozialarbeiterin an der Sonnenrainschule. In Workshops lernten die Schülerinnen und Schüler Fakten von Fake News zu unterscheiden. Doch es reiche nicht, diese Medienbildung allein an Schulen durchzuführen. „Eltern sind die engsten Bezugspersonen für ihre Kinder", so die Pädagogin. „Wenn sie die Medienwelt ihrer Kinder kennen und sich mit ihnen darüber unterhalten, wird ihnen auffallen, wenn ihre Kinder etwas schockiert oder ihnen Angst macht," fährt sie fort. Eine wichtige Rolle spiele auch die Vorbildfunktion der Eltern, unterstreicht Bone. Nur wer seinem Kind ein gutes Vorbild gebe, sei glaubwürdig.
 
Medienelternabend
Eva-Maria Beller, Leiterin der Abteilung Kinder und Jugend, begrüßt die Organisation des Medienelternabends durch die Schulsozialarbeit und den Präventionsrat: „Eine bewusste Entscheidung zur Mediennutzung zu treffen, ist sehr wichtig. Wir wünschen uns, dass viele Eltern dieses Angebot annehmen und dem Thema offen und neugierig begegnen. Wir möchten, dass Eltern Orientierung finden und alltagstaugliche Ratschläge bekommen."
 
Der Medienelternabend findet am 19.03.2025 um 19.00 Uhr im kleinen Saal des Milchwerks statt. Einlass ist ab 18.30 Uhr. Als Referent ist Thorsten Rees, Leiter des Kreismedienzentrums Konstanz, eingeladen. Der Eintritt ist kostenlos.
 
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