Dagmar Beck und Arno Bone teilen sich die Stelle und arbeiten gleichzeitig zu einem gewissen Prozentanteil als Schulsozialarbeitende vor Ort weiter.
Die Schulsozialarbeit – Herausforderungen und Chancen „Morgens wissen wir nicht, was uns an einem Arbeitstag erwartet", so schildert Dagmar Beck ihren Arbeitsalltag. Gemeinsam mit ihren 13 Kolleginnen und Kollegen unterstützt sie Kinder, Jugendliche und ihre Familien in Radolfzell darin, Lösungen zu suchen, wenn der Schulbesuch schwierig wird und Schülerinnen und Schüler sich allein überfordert fühlen. Die Unsicherheiten seien größer geworden, erläutert Eva-Maria Beller, Leiterin der Abteilung Kinder und Jugend. Multiple Krisen wie Kriege, der Klimawandel, die Energiekrise, aber auch der rasch voranschreitende technische Fortschritt sowie Herausforderungen, die soziale Medien mit sich bringen und nicht zuletzt die Zeit der Isolation in der Pandemie sorgten für eine große Belastung. Damit in allen Schulen Ansprechpartner für Betroffene zur Verfügung stehen, hatte der Gemeinderat vor einiger Zeit neue Stellen in diesem Bereich bewilligt, sodass mittlerweile 14 Schulsozialarbeitende an elf Radolfzeller Schulen tätig sind. Dass es seit Oktober nun eine Leitung für das Team gibt, wertet Beller als große Verbesserung:
„Wir merken spürbar, dass zwei langjährige Kollegen dem Team seit Herbst als Leitung zur Seite stehen. Das ist für uns wirklich ein qualitativer Quantensprung."
Was bringt eine Teamleitung? Eine Teamleitung ermöglicht im Wesentlichen zwei Dinge: Einerseits stehen Dagmar Beck und Arno Bone als langjährige und erfahrene Schulsozialarbeitende ihren Kolleginnen und Kollegen als fachliche Berater in besonders schwierigen Situationen zur Seite. „Zu wissen, dass man uns jederzeit anrufen und sich austauschen kann, ist für unsere Kollegen schon eine Erleichterung", schildert Beck. „Und andererseits können wir durch diese Stelle unsere Fachlichkeit erhöhen und neue Formate aufbauen", erklärt Bone. Einiges ist in den letzten Monaten schon passiert. Er führt aus: „Es ist uns wichtig, dass Beteiligungsformate wie der Klassenrat und die Schülermitverwaltung sowie nachhaltige Präventionsprogramme in allen Schulen etabliert werden. Wir überlegen aber auch immer neu, welche Themen wir vorantreiben möchten. Im letzten Jahr haben wir beispielsweise die Demokratiebildung in den Fokus genommen." Ein wesentliches Ziel der Schulsozialarbeit sei, Kindern und Jugendlichen nahezubringen, dass sie mitwirken können. Das sollen sie von Klein auf erfahren, beispielsweise im
Kinderforum, durch das Projekt Kinderrechte im KinderKulturZentrum+ oder später als Jugendliche im Jugendgemeinderat.
Ein erfahrenes Duo Vor 25 Jahren hat Dagmar Beck als erste Schulsozialarbeiterin im Landkreis die Grundlagen der Schulsozialarbeit vor Ort gelegt. Seit 13 Jahren ist sie nun schon an Radolfzeller Grundschulen im Einsatz, aktuell noch zu 35 Prozent in der Grundschule Güttingen. Zu weiteren 40 Prozent füllt sie die Stelle der Leitung aus, genau wie ihr Kollege Arno Bone, der ebenfalls zu 35 Prozent zusätzlich in der Gerhard-Thielcke-Realschule als Schulsozialarbeiter tätig ist. Welchen Vorteil sehen sie in dieser Arbeitsteilung? Beck betont, diese Teilung sei „sehr attraktiv". Und Bone unterstreicht, er wolle nicht komplett aus der Arbeit an den Schulen und dem direkten Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern aussteigen. „So sieht man, ob es funktioniert, was wir empfehlen", erzählt Beck weiter. Dass sie sich als Kollegen schon zuvor gut kennengelernt hatten, werten beide als Vorteil. „In dem Tandem ergänzen wir uns gut", verrät Bone. Als weiteres Plus führt Brigitte Reichmann, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Jugend, Sport, ins Feld: „Es ist ein großer Vorteil, dass Dagmar Beck und Arno Bone vor Ort gut vernetzt sind. Dadurch kommen sie schnell zu guten Ergebnissen."
Weitere Ziele Durch ihre Arbeit an den Schulen und in regelmäßigem Austausch bei gemeinsamen Treffen mit dem gesamten Team, aber auch übergreifend mit weiteren Mitarbeitenden des Bereichs Kinder und Jugend und auch der Kindertagesbetreuung, wollen Beck und Bone „am Ball bleiben" und ein Ohr für die drängendsten Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen haben. In Planung sind zudem schulübergreifende Projekte wie ein Medienelternabend im Milchwerk.
Der Termin wird noch bekanntgegeben.