Geschichtliches über Markelfingen

Zeugnisse der ersten Besiedlung sind steinzeitliche Funde einer "Pfahlbau-Siedlung" an der Mündung des Mühlbachs in den See sowie im Wald "Hornhalde" drei Grabhügel der Hallstattzeit. Markelfingen (abgeleitet vom Personennamen Markolf) gehörte zur Erstausstattung des 724 gegründeten Klosters Reichenau, welches hier 6 Lehenhöfe und 3 Lehenmühlen besaß und zehntbezugsberechtigt war. Möglicherweise war das spätere Gemeindegebiet Radolfzell ursprünglich sogar ein Teil des Gemeindegebeits Markelfingen und erhielt erst mit der Zellengründung Radolfs ihre Selbständigkeit.

 

Kriege

Nach dem Übergang von der Viehzucht zum Ackerbau war Markelfingen schließlich von ca. 1350 bis 1850 eine überwiegend Weinbau treibende Gemeinde. Während sich die Einwohner im Bauernkrieg neutral verhielten und damals nur die Mühle in Flammen aufging, wurde das Dorf im Dreißigjährigen Krieg zerstört und von seinen Bewohnern verlassen. Mit der Reichenau war Markelfingen 1540 dem Territorium des Bischofs von Konstanz zugeschlagen worden. 1803 kam Markelfingen schließlich zu Baden.

 

Eingemeindung nach Radolfzell

1974 erfolgte die Eingemeindung nach Radolfzell. Schon früher hatte Radolfzell über lange Zeit hinweg nicht unerheblichen Besitz in Markelfingen, z.B. den sogenannten Guten- oder Vogtshof und die "Obere Mühle". Die für das Jahr 1490 überlieferte - heute allerdings nicht mehr quellenmäßig belegbare - Verpfändung der Gemeinde an die Stadt Radolfzell war 1895 ausschlaggebend, den habsburgischen Löwen des Radolfzeller Wappens in das neue Markelfinger Gemeindewappen aufzunehmen.

 

Pfarrkirche St. Laurentius

Die reich ausgestattete Pfarrkirche St. Laurentius stammt in ihren wesentlichen Teilen aus der Spätgotik. Der 1483 gewölbte Chorturm im Osten erhielt 1612 einen achteckigen Renaissance-Aufbau und sehr wahrscheinlich 1730/40 die geschweifte Haube. Im Innern zeigt die einschiffige Kirche zahlreiche um 1615 entstandene bedeutende Wandgemälde.

 

Wallfahrtskapelle

An der alten Straße nach Stockach steht auf beherrschender Höhe über Markelfingen die ehemalige Wallfahrtskapelle von 1703. Nach der Säkularisation wurde sie 1816 in ein zweigeschossiges Wohnhaus (Ölmühle) umgebaut.

.
.
.
.
.