Die Ansiedlung wuchs in den nächsten Jahrhunderten langsam aus einem Kehlhofverband heraus, dessen Lage wohl im heutigen Oberdorf zu suchen ist. Der Mittelpunkt der Siedlung verschob sich nach Anlage eines Herrensitzes in Richtung Außerdorf. Wahrscheinlich aus der Kapelle jener Burg entwickelte sich die 1718 barockisierte und 1905 erweiterte Kirche St. Georg, die heutige Pfarrkirche. Die zweite Kirche des Orts, Sankt Verena im Oberdorf gelegen, ist zwar zu Beginn des 18. Jahrhunderts in schriftlichen Quellen noch nachgewiesen, dann aber abgegangen. Liggeringen gehörte im frühen Mittelalter zum Fiskus Bodman und gelangte von dort als Schenkung an das neugegründete Kloster Reichenau. Ministerialen verwalten den Ort, so auch die Herren bzw. die Maier von Liggeringen. Die Vogteirechte gingen wohl gegen Ende des 13. Jahrhunderts an die Herren von Bodman über, die auch die niedere Gerichtsbarkeit seit dem 14. Jahrhundert inne hatten. Die Hochgerichtsbarkeit lag im Spätmittelalter bei der Landgrafschaft Nellenburg, somit bei Österreich. Hingegen hatte das Konstanzer Spital in Liggeringen bereits 1388 den Zehnten erworben und blieb bis zu dessen Aufhebung in der Mitte des 19. Jahrhunderts im Besitz dieser Einkünfte.