Kompliziert waren die Grundbesitzverhältnisse in Böhringen. Fast alle Güter dürften zunächst Eigengut des Klosters Reichenau gewesen sein. Vieles davon gelangte später an die Stadt Radolfzell und verschiedene dortige Institutionen, insbesondere an das Radolfzeller Spital und das Radolfzeller Chorherrenstift. Daneben finden wir aber auch noch die Pfarrei Böhringen, die Kaplaneipfründe Überlingen am Ried, das Augustiner-Chorherrenstift Kreuzlingen, mehrere Adelsfamilien, Böhringer Bürger und die Gemeinde Böhringen unter den Grundherren.
Zum Grundbesitz der Stadt Radolfzell auf Böhringer Gemeindegebiet zählten seit 1525 auch die Waldflächen Kampfrain und Offiliholz, welche die Gemeinde Böhringen als Entschädigung für die den Zellern im Bauernkrieg 1524/25 zugefügten Schäden abtreten mussten. Damals hatten sich nämlich auch die Böhringer den Aufständischen angeschlossen und mit diesen zusammen an der zehnwöchigen Belagerung der Stadt Radolfzell teilgenommen.