Ehrenamtliche Wohnberatung

25.06.2024 | Um möglichst vielen Menschen ein langes Leben im eigenen zu Hause zu ermöglichen, stellt die Stadt Radolfzell ihren Bürgerinnen und Bürgern das kostenfreie Angebot der ehrenamtlichen Wohnberatung zur Verfügung.

Petra Bialoncig, Messmer Stiftung, Rolf Schäfer, ehrenamtlicher Wohnberater der Stadt Radolfzell, Oberbürgermeister Simon Gröger, Petra Merklin, Seniorenhilfe und Petra Ott, Leiterin des Fachbereichs Partizipation und Integration, bei der Besichtigung einer barrierearmen Wohnung. Bild: Stadtverwaltung
Mitentscheidend für Wohlbefinden, Lebensfreunde und Zufriedenheit ist nicht nur das Wohnumfeld, sondern auch das Wohnen selbst. Vertraute Wege, ein soziales Umfeld und nicht zuletzt das Gefühl der eigenen vier Wände wollen die meisten Menschen nicht missen. Um auch in hohem Alter oder mit körperlichen Einschränkungen möglichst selbstbestimmt im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung leben zu können, wurde die ehrenamtliche Wohnberatung von der Stadt ins Leben gerufen. Ein niederschwelliges, kostenloses Angebot für alle, die Vorsorge treffen, sich informieren und mit dem Thema barrierefreies Wohnen auseinandersetzen möchten. Wie wichtig das Thema ist, betont Petra Merklin, Seniorenhilfe: „Angesichts unserer demografischen Entwicklung, der Knappheit an Pflegeplätzen und barrierearmem Wohnraum, sollte man sich frühzeitig Gedanken über das Wohnen im Alter machen. Wer sich beispielsweise überlegt, das Bad renovieren zu lassen, könnte frühzeitig barrierearme Elemente in die Renovierungsmaßnahmen einfließen lassen, anstatt in einem Notfall alles umgestalten zu müssen. Letztendlich spart das Kosten. Die Themen Alter und Pflege sind nicht sehr attraktiv, aber es macht Sinn, sich rechtzeitig und präventiv damit auseinanderzusetzen."
 
 
Was bedeutet barrierefreies Wohnen?
Was es bei einer barrierefreien Wohnung zu beachten gilt, erläuterte Rolf Schäfer, ehrenamtlicher Wohnberater der Stadt Radolfzell, bei einer Wohnungsbesichtigung in der Josef-Bosch-Straße. So spielt beispielsweise die Beleuchtung in Wohnräumen eine wichtige Rolle, denn je älter die Bewohnerinnen und Bewohner sind, desto mehr Lichtquellen werden benötigt.
Auch Türschwellen, wie sie beispielsweise an Balkonen zu finden sind, sorgen oftmals für schwer überwindbare Hindernisse, die aus einer vermeintlich barrierefreien eine barrierearme Wohnung machen. In Küchen sei meist zu wenig Platz für Rollstühle und auch Oberschränke seien häufig nur schwer nutzbar, erklärte Schäfer während des Rundgangs durch die Wohnung. Wichtig sei außerdem ein Kontrastmuster bei Glastüren. Doch letztlich sei es „am wichtigsten, dass die Wohnberatung nicht DIN-gerecht, sondern bewohnergerecht gestaltet wird", betonte Schäfer weiter. Daher soll die Frage danach, was sich die in den Wohnungen lebenden Menschen wünschen, bei der Beratung immer im Vordergrund stehen.
 
Für wen ist die Radolfzeller Wohnberatung geeignet?
Die ehrenamtliche Wohnberatung richtet sich als präventive oder unterstützende Maßnahme an alle Radolfzeller Bürgerinnen und Bürger, in allen Altersgruppen. Die Beratung ist ein Angebot für alle - egal ob für Mieter, Eigentümer oder Eigentümergesellschaften. Ziel ist es, Empfehlungen an die Ratsuchenden auszusprechen, die dazu dienen, ein möglichst barrierearmes Wohnumfeld zu schaffen und damit häuslichen Unfallgefahren vorzubeugen.
Die Idee zur Wohnberatung entstand bereits im Jahr 2022 während eines Workshops. Hierbei äußerten Teilnehmende den Wunsch nach einer Beratungsmöglichkeit zum Thema Wohnen im Alter. Gefördert und unterstützt wird das Projekt von der Messmer Stiftung.
 
Wie funktioniert die Wohnberatung?
Der erste Kontakt erfolgt über die Seniorenhilfe der Stadtverwaltung, die das Anliegen an den Wohnberater Rolf Schäfer weiterleitet. Petra Merklin und Nadine Neidt stehen als Ansprechpartnerinnen gerne zur Verfügung. Nach der Terminvereinbarung erfolgt die Beratung in der Wohnung des Ratsuchenden. Die Wohnberatung ist neutral, unverbindlich und kostenlos. Im Anschluss wird den Ratsuchenden das Besprochene schriftlich zum Nachlesen zugesendet. Bei Bedarf besteht die Möglichkeit, einen zweiten Beratungstermin zu vereinbaren.
Wer eine Wohnberatung in Betracht zieht und Förderanträge stellen möchte, sollte darauf achten, die Anträge bereits vor dem Beginn der Umbauarbeiten einzureichen.
 
Kontakt zur Seniorenhilfe
Per Mail an oder telefonisch unter 0 77 32 / 81-677 oder 0 77 32 / 81-247. Ausführliche Informationen zur ehrenamtlichen Wohnberatung gibt es auch auf der städtischen Homepage.
 
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