Krankenhaus-Nachnutzung

06.05.2024 | In der vergangenen Sitzung des Gemeinderats wurde gemeinsam mit Landrat Zeno Danner über das Radolfzeller Klinikum diskutiert. Dabei stand die Findung einer zeitnahen Lösung für die Nachnutzung des Krankenhauses im Vordergrund.

Laut Architekturbüro könnte dieser Teil des Krankenhauses auch weiterhin genutzt werden. Bild: Stadtverwaltung
Die zukünftige Nutzung des leerstehenden Klinikums beschäftigt die Radolfzeller Bürgerinnen und Bürger - nun bekamen alle Interessierten die Möglichkeit, an der öffentlichen Gemeinderatssitzung teilzunehmen und sich über den aktuellen Stand zu informieren.
 
Komplizierte Verträge erschweren eine schnelle Lösung
Doch worüber wurde gesprochen? Die Gemeinderäte sind sich einig darüber, dass baldmöglichst Klarheit über die Nachnutzung des ehemaligen Krankenhauses herrschen soll. Jedoch stehen komplizierte Verträge, die unterschiedliche Auslegungen zulassen, einer unkomplizierten Lösung im Weg. Konkret geht es um Verträge zwischen dem Radolfzeller Spitalfonds und dem Hegau-Bodensee-Klinikum sowie dem Gesundheitsverbund des Landkreises Konstanz und um die Rückführung des Gebäudes. Hier spricht sich die Stadtverwaltung dafür aus, dass nicht nur das Grundstück auf der Mettnau, sondern auch das Krankenhausgebäude wieder in den Besitz des Radolfzeller Spitalfonds gelangen soll. Bürgermeisterin Monika Laule betont: „Damit der Spitalfonds wieder uneingeschränkt über sein Grundstück und das ehemalige Krankenhausgebäude verfügen kann, muss jetzt zu aller erst mit hoher Priorität über die Rückabwicklung des bestehenden Erbbaurechtsvertrags aus 2003 und daraus resultierenden Ausgleichsmaßnahmen verhandelt werden." 
 
Luisenklinik plant Erweiterungsbau
Ein weiterer Punkt, über den diskutiert wurde, ist die Luisenklinik. Diese äußerte den Wunsch, die Tagesklinik auf einem Teilgrundstück des Krankenhauses auszubauen. Die Mitglieder des Gemeinderats stimmten dem Beschlussvorschlag für eine Erweiterung einstimmig zu und sicherten der Luisenklinik damit zu, ihr einen Teil des Krankenhausgrundstücks in Erbpacht oder durch einen Verkauf zukommen zu lassen, sofern die Rückabwicklung des Grundstücks an die Stadt realisiert wird. Auch Oberbürgermeister Simon Gröger äußert sich positiv über den Wunsch der Klinik: „Die zukünftige Nutzung des Krankenhauses muss aufgrund der finanziellen und juristischen Folgen für den Spitalfonds wohldurchdacht und abgestimmt werden. Ich begrüße das Interesse der Luisenklinik am Standort Radolfzell eine Erweiterung der Klinik zu realisieren sehr." Außerdem stimmte der Gemeinderat einer Prüfung zu, die klären soll, ob die Luisenklinik in den historischen Teil des ehemaligen Krankenhauses einziehen könnte.
 
Architekten empfehlen Teilabriss des Gebäudes
Zudem stellte Architekt Benjamin Heller, KTL Architekten Rottweil, das Ergebnis der Begehung des Krankenhausgebäudes Ende 2023 vor. Da das Krankenhaus über die Jahre hinweg in Teilen erweitert wurde, ist die vorhandene Infrastruktur unübersichtlich und an vielen Stellen veraltet. Daher kann sie aus rechtlicher Sicht nicht länger genutzt werden, beispielweise im Hinblick auf den Brandschutz. Aus diesem Grund empfiehlt das Architekturkurbüro einen Teilabriss des ehemaligen Klinikums. Nach Einschätzung der Architekten würden für eine weitere Nutzung nur zwei Gebäudeteile infrage kommen - der historische Teil des Krankenhauses sowie das Bettenhaus, das aus den 1960er-Jahren stammt.
 
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